Der Professor

Wenn über einen Hollywood-Star in der Presse mehr über seinen Scheidungskrieg zu lesen ist als über seinen neusten Film, dann könnte das bedeuten: A) die Karriere ist vorbei oder B) der Film ist mies.

Nichts von beidem trifft auf Johnny Depp zu! Ja, seine Scheidung von Amber Heard inklusive schmutzigem Rosenkrieg ist ein Lieblingsthema der Yellow Press. Aber Depp`s Karriere ist noch nicht vorbei. Gerade munkelt man, er bekomme einen weiteren Fluch der Karibik Film und sein aktueller Film Der Professor ist wirklich sehenswert.


Johnny Depp rennt die Zeit weg

Der Professor ist Drama, Tragödie und Komödie. Johnny Depp alias Richard erhält gleich zu Beginn des Films die Diagnose, unheilbar krank zu sein. Noch beim Abendbrot möchte er seiner Familie die traurige Nachricht erzählen. Doch es kommt nicht dazu weil seine Tochter sich als lesbisch und seine Frau sich als Fremdgeherin outet. Daraufhin beschließt er, die wenige Zeit, die ihm noch bleibt, nicht zu vergeuden. Er stellt seinen Studenten frei, seinen Kurs zu besuchen, er geigt jedem unverhohlen seine Meinung und er lebt ein Leben voller Laster. Drogen inklusive. Das alles macht aus ihm, der vor der Diagnose so desillusioniert war, einen neuen Menschen.

Johnny Depp macht Spaß

Die Geschichte ist beileibe nicht neu. Aber Johnny Depp in dieser verschrobenen Rolle zuzusehen macht einfach Spaß. Herrlich politisch unkorrekt, spitzzüngig, piontiert. Es gibt schöne, witzige Dialoge. Es gibt aber auch die nachdenklichen Momente. Es ist ein Film über einen Mann, der am Ende seiner Tage so lebt wie er vielleicht immer leben wollte. Ein Film mit einem traurigen Hintergrund aber mit einer lebensbejahenden Botschaft. Ein ganz unaufgeregter, schöner Film in dem der ewige Kapitain Jack Sparrow zeigt was für ein guter Schauspieler er ist. (Amazon Prime Video)