Hühner zur Miete

Die Gemeinde ist im Hühnerfieber. Rent a chicken ist die Idee von Lukas Tölkes vom Gut Fussberg. Hier können Hühner für ein Jahr lang gemietet werden.

© Lukas Tölkes

Der Bio-Bauer will seinen eigenen Weg gehen. Dabei helfen ihm teils kuriose Geschäftsideen. Neuerdings können in Ruppichterroth-Kammerich auf dem Gut Fussberg Hühner gemietet werden. Insgesamt acht Hühner sind so schon vermietet worden. Lukas Tölkes hat für seine Miethühner extra einen eignen Stall gezimmert, mit Schaufenster. Damit die Mieter ihre Hühner auch regelmässig besuchen und zähmen können. 180 Euro kostet die Hühnermiete pro Jahr. Dafür bekommt der Mieter 20 Bio-Eier von seinem Huhn pro Monat. Teilweise sollen die sogar bis nach Hause geschickt werden, wenn der Mieter weiter weg wohnt. Lukas Tölkes kann sich auch vorstellen bis nach Meckenheim oder Köln zu liefern. "Dann müsste man sich nur nochmal über das Porto unterhalten."

Erster Chicken-Day im RBRS-Land

Am zweiten Januarwochenende 2019 sind die ersten Miethühner unter die Leute gekommen. Mit dabei auch zum Beispiel Berta und Rosa. Lukas Tölkes ist aber zuversichtlich, dass noch viel mehr als nur acht Hühner vermietet werden. Deshalb hat er zum Beispiel auch eine Facebook-Gruppe gegründet. Dort können sich die Mieter austauschen, aber auch über das Schicksal ihrer Hühner diskutieren. Denn am Ende des Mietjahres kann jeder selbst entscheiden, ob das eigene Miethuhn als Suppenhuhn im Topf landet. Oder noch ein Jahr lang leben kann, und noch mehr Eier legt. Auch Tölkes hat sein eigenes Miethuhn: Waltraud. Die Henne wohnt zusammen mit den Kaninchen im Streichelgehege, direkt vor dem Bio-Laden. Sie hatte anfänglich einen schiefen Gang, und konnte mit den anderen Hühnern nicht mithalten. Deshalb wurde Waltraud liebevoll von Tölkes versorgt. Mittlerweile geht Waltraud wieder gerade, ist aber so menschenbezogen, dass sie bei den Kaninchen ein schönes Leben führt.

Bio-Bauer mit Hanf

Und nicht nur das ist kurios auf dem Gut Fussberg in Ruppichterroth. Vor gut fünf Jahren hat Lukas Tölkes die ersten Hanfpflanzen ganz legal angesetzt. Mittlerweile ist er weit über die Grenzen von Ruppichterroth hinaus bekannt für seinen Hanf. So stand die Polizei zum Beispiel schon mal vor Tölkes Tür, um abzuklären, ob die große Hanfplantage auch legal sei. Auch das Bundeskriminalamt hat sich schon mit dem Hanf aus Ruppichterroth beschäftigt. Bonner Drogenbosse wollten den ernten, um damit vermutlich ihren eigenen Stoff zu strecken. Das BKA hat dann kurzerhand bei Familie Tölkes angerufen und Bescheid gegeben.

Lukas selbst sagt: "Mein Hanf ist aber auch bei der Jugend beliebt." Bisher hat er jeden Sommer Wanderwege durch seine Hanffelder gefunden. "Dabei versursacht der garkeinen Rausch. Denn der legale Hanf ist THC frei." Daraus lässt er aktuell noch Hanföl pressen. Das will er aber bald in Eigenproduktion selbst herstellen. Auch angedacht ist ein Hanftee - aus reinem Biohanf.

Gut Fussberg

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