Problemfall Eltern mit Smartphones in Freibädern

Immer wieder erwischen Bademeister Eltern dabei, dass sie anstatt auf ihr Kind aufzupassen lieber mit dem Smartphone spielen.

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Christoph arbeitet seit fünf Jahren im Strandbad Tenderingssee, das in Voerde am Niederrhein liegt. Immer häufiger spricht er allein spielende Kinder an Beckenrändern, oder in den jeweiligen Schwimmbecken an, wo denn ihre Eltern seien. Für ihn nicht überraschend, sitzen die eigentlichen Aufsichtspersonen weiter weg und haben statt für ihr Kind eher den Blick für das Handy.

„Oft sieht man Kinder, die sich 30 Minuten alleine irgendwo aufhalten“, sagt er. Junge Eltern würden sich seiner Meinung nach nicht im Klaren sein, dass sie auch im Freibad durchgehend Aufsichtspflicht haben und vor allem verantwortlich für das Handeln ihrer Kinder seien. „Wir Bademeister sind ja eigentlich nur im Notfall hier.“ Wie sich die Lage zugespitzt hat, zeigen jährliche Statistiken der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) - allein 2018 starben mindestens 70 Menschen im Alter von 0 bis 20 Jahren.

Gefahr im Nichtschwimmerbecken

Dabei häufen sich die Unfälle in Nichtschwimmerbecken – weil viele Kinder nicht einmal mehr Schwimmflügel tragen dürfen. „Oftmals sitzen Eltern dann auch woanders, als in der Nähe ihrer Kinder“, merkt Christoph an. Hinzu käme der landesweite Trend, dass vielen Kinder die nötige Schwimmfertigkeit fehlt.

Das schnelle Ertrinken

Es kann mitunter nur Sekunden dauern, bis kleine Kinder unter Wasser ertrinken. Das hat damit zu tun, dass die unerfahrenen Schwimmer einen stillen Ertrinkungstod sterben. Denn durch eine Art Schockstarre würden sie es gar nicht erst schaffen, um Hilfe zu schreien – egal wie klein doch das Nichtschwimmerbecken ist.