US Militär als Drogenlieferant

American Gangster erzählt vom Kampf der Polizei gegen die Drogen Schwämme in den 60er/70er Jahren. Solche Filme werden gerne auch als Epos bezeichnet. Schon allein wegen ihrer Überlänge. Zwei Stunden und 40 Minuten geht der Film. Das ist lang, der Film ist aber nie langweilig.

American Gangster

Frank Lucas ist zum neuen Drogenbaron aufgestiegen. Er vertickt 100% reines Heroin und das günstiger als die Konkurrenz. Der Grund: er verzichtet auf Zwischenhändler und bezieht die Drogen direkt aus Südostasien und lässt es vom US Militär (der Film spielt zur Zeit des Vietnamkriegs) in den Särgen gefallener Soldaten in die USA liefern. Das klingt so abwegig wie die Geschichte wahr ist.

Denzel Washington als Drogenbaron

Denzel Washington spielt den Drogenboss so, wie die italienischen Mafia Paten aus anderen Filmen. Er kann der herzlichste Mann der Welt sein. Er kann aber auch in sekundenschnelle zum skrupellosen Killer werden. Gleich in der allerersten Szene des Films zündet er einen Mann an, der gefesselt auf einem Stuhl sitzt. Und später erschießt er einen seiner Konkurrenten ohne Vorwarnung auf offener Straße. Der Film zeigt ein florierendes Geschäft bei dem nicht nur die Drogengangster reich werden, sondern auch korrupte Polizisten wie Josh Brolin oder Politiker und Richter. Einzig Russell Crowe als Drogenfahnder behält seine weisse Weste an. 

Die Schauspielleistung der vielen namhaften Hauptakteure finde ich gar nicht besonders herausragend (wobei man sagen muss, dass bei Denzel Washington die Latte immer sehr hoch hängt), aber das braucht es auch gar nicht, um aus American Gangster einen fesselnden Gangsterfilm nach wahren Begebenheiten zu machen, der für mich zu den besonderen Filmen in diesem Genre zählt. 

Randnotiz: der echte Drogenboss Frank Lucas war als Berater beim Dreh dabei. (zu sehen bei Netflix)