Unsere Daten im Netz
Veröffentlicht: Donnerstag, 25.06.2020 23:37
Das Internet vergisst nichts – Ein Satz, den zwar viele kennen, der aber oft nicht hängen bleibt. Wir teilen im Netz Bilder von unseren Kindern, wann wir wo im Urlaub sind und geben damit teilweise echt private Informationen über uns preis.

Aber ein paar Sachen gehören einfach nicht ins Netz, denn im schlimmsten Fall können Kriminelle mit den richtigen Informationen eure Identität stehlen. Dazu gehören folgende Dinge:
- Kreditkartennummer/ Kontoinfos
- Die private Adresse, Handynummer und E-Mail Adresse
- Geburtsdatum
- Kinderfotos
- Bilder von Eintrittskarten und Flugtickets – Kriminelle können den Barcode scannen, daraus Infos ziehen oder das Ticket fälschen und selber benutzen
Das Smartphone
Jedes Jahr werden in Deutschland hunderttausende Smartphones geklaut oder gehen verloren. Das ist nicht nur ärgerlich, weil das Handy vielleicht viel Geld gekostet hat, sondern auch, weil da eine ganze Menge persönlicher Daten drauf ist – Kontakte, Fotos, vielleicht sogar Adressen oder Bankdaten. Für den Fall der Fälle solltet ihr das Handy entsprechend schützen.
Die gute Nachricht ist: das beste Hilfsmittel nutzen die meisten von euch wahrscheinlich schon - die Bildschirmsperre, also die Sperre per Code oder Muster. Das macht es für Außenstehende sehr schwer, an Daten ranzukommen. Dabei gilt: je persönlicher der Schutz, desto besser. Neue Smartphones bieten oft eine Sperre mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung an, die eignen sich am besten!
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt außerdem, sich regelmäßig bei seinen Apps auszuloggen (PayPal, Facebook, Instagram etc.). Wenn ein Dieb doch mal die Bildschirmsperre knackt, bekommt er ansonsten sehr einfach Zugriff auf diese Apps. Gerade das Mail-Konto ist da sehr heikel, denn darüber könnte der Dieb oder der Finder die Passwörter für all diese Konten zurücksetzen und hätte dann die volle Kontrolle darüber.
Für den Fall, dass euer Handy doch mal verloren gegangen ist oder geklaut wurde, gibt es durchaus die Möglichkeit, das Gerät wiederzufinden. Sowohl iPhones als auch Android-Handys bieten eine Ortung, das geht aber nicht ohne Weiteres. Man muss diese Option je nach Gerät vorher aktiviert haben, bei Android Handys mit Google-Konto ist die Funktion von vornherein eingestellt. Die Ortung funktioniert auch nur dann, wenn das Smartphone eingeschaltet und mit dem Internet verbunden ist. Je nachdem, wie sensibel die Daten auf dem Handy sind, könnt ihr auch eine Fernlöschung durchführen. Das heißt, alle Daten auf dem Telefonspeicher werden gelöscht!
Alexa und Co.
In vielen Haushalten gehören Smart Devices wie Alexa längst zu Alltag. Aber unklar ist immer noch, wie viel diese Geräte von unserem Alltag mitbekommen. Klar ist: Sie hören rund um die Uhr mit. Das müssen sie auch, um Befehle wie „Alexa“, „Siri“ oder „Ok Google“ zu registrieren. Die Frage ist: was passiert dann damit? Bei Amazon zum Beispiel werden die Interaktionen von Mitarbeitern mit geschrieben und gespeichert. Angeblich betrifft das nur die Befehle selbst, wenn Alexa also aktiviert ist. Es gab aber immer wieder Fälle, in denen auch was mit geschnitten wurde, obwohl sie nicht aktiviert war.
Unklar ist auch, was mit den Aufnahmen passiert, nachdem sie gespeichert wurden. Amazon drückt sich da sehr geheimnisvoll aus und sagt: wir nutzen das, damit unsere Dienste verbessert werden können. Was das aber heißt, weiß niemand so genau. Selbst der wissenschaftliche Dienst des Bundestags, der diese Smart Devices untersucht hat, kam zu dem Schluss: es ist nicht klar, zu welchen Zwecken die Daten genutzt werden und ob die nicht auch an Werbepartner weitergegeben werden.
Die gute Nachricht ist aber: man kann Amazon das Aufzeichnen von Sprachbefehlen verbieten. Diese Funktion ist aber etwas versteckt. In der Alexa-App kommt man über die Punkte „Einstellung“ und „Alexa-Konto“ zu „Alexa-Datenschutz“. Da kann man unter anderem deaktivieren, dass Amazon die Aufnahmen nutzen darf, um die Genauigkeit von Transkripten zu verbessern. Man kann dort außerdem die Liste der aufgezeichneten Sprachbefehle löschen.
Was sind eigentlich Cookies?
Cookies sind Textdateien, die auf der Festplatte abgelegt sind und die Infos an Websiten schicken. Dadurch können Websiten einen Nutzer wieder erkennen - also z.B. was beim online Shoppen in den Warenkorb gelegt wird. Das geht nur, weil es Cookies gibt. Es gibt aber auch Cookies, die das Surfverhalten der Nutzer analysieren, um ihnen dann gezielt Werbung zu schalten. Das sind sogenannte Tracking Cookies, die oft über Werbebanner auf die Festplatte gelangen.
Das Cookie liefert dann nicht nur Infos an die Seite, die man besucht, sondern auch an den Server, durch den die Werbung auf der Seite geschaltet wird. Manche Menschen finden auf sie zugeschnittene Werbung und Inhalte gut, Kritiker sehen darin aber auch Manipulationsgefahr, weil andere Inhalte nicht mehr angezeigt werden. Wer überprüfen will, welche Cookies auf der Festplatte abgelegt sind, kann das im Browser nachschauen. Dort können sie auch gelöscht werden.