Das Bonner Landgericht lässt die Anklage gegen Winterhoff zu

Der ehemalige Bonner Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff soll von 2004 bis 2011 36 Kindern und Jugendlichen ohne triftigen Grund Medikamente verschrieben haben – jetzt hat die Strafkammer des Bonner Landgerichts die Anklage der Staatsanwaltschaft offiziell zugelassen, somit beginnt schon bald der Prozess gegen den heute 69-Jährigen.

© Landgericht Bonn

Der Bonner Psychiater soll ein problematisches Medikament verschrieben haben

Konkret geht es um gefährliche Körperverletzung – laut Anklage durch „Beibringung von Gift“. Winterhoff wird vorgeworfen, seinen Patienten das Medikament Pipamperon dauerhaft verschrieben zu haben, obwohl es dafür überhaupt keine Gründe gab, keine sogenannte „Indikation“. Dabei soll es bei den Kindern und Jugendlichen erhebliche Nebenwirkungen gegeben haben, steht in der Anklage, wie zum Beispiel starke Gewichtszunahme, Müdigkeit und Unbeweglichkeit. Eigentlich wird das Mittel Pipamperon nur in Notfällen empfohlen. Winterhoff hatte argumentiert, dass das Mittel die Kinder „emotional erreichbar“ mache, das sei aber wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Die Verhandlungstermine stehen noch nicht.

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