Erstes Urteil am neuen Siegburger "Cum-Ex"-Gerichtsgebäude
Veröffentlicht: Dienstag, 03.06.2025 06:39
Es geht um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe und die Beteiligung am größten Steuerskandal der Bundesrepublik – am Bonner Landgericht wird heute ein Urteil gegen den
Kronzeugen der Cum-Ex-Geschäfte erwartet. Das wird allerdings in Siegburg gesprochen, denn dort wurde ja extra für die Prozesse rund um die illegalen Aktiendeals ein neues Gerichtsgebäude errichtet, dort war noch Platz dafür. Angeklagt ist Kai-Uwe Steck, er war Kanzleipartner des sogenannten „Cum Ex-Architekten“ Hanno Berger.

Die illegalen Aktiendeals kosteten uns Steuerzahler Milliarden von Euro
Anders als Berger gab sich Steck aber nach mehreren Jahren mutmaßlichen Betrugs geläutert und kooperierte mit der Staatsanwaltschaft. Deshalb versteht seine Verteidigung nicht, warum er als Kronzeuge dennoch auf der Anklagebank gelandet ist. Die Staatsanwaltschaft bestreitet aber, dass es die Abmachung gab, ihn zu verschonen. Das Urteil heute ist das Erste, das im extra gebauten Gerichtsgebäude in Siegburg verkündet wird. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten. Insgesamt hatten die Cum-Ex-Deals einen Steuerschaden in Milliardenhöhe verursacht. Im Kern geht es darum, dass Wertpapiere hin und her verkauft wurden, bei jedem Verkauf haben sich die Verantwortlichen die Kapitalertragssteuer erstatten lassen, die sie aber vorher nur einmal gezahlt hatten.