Frankreich gedenkt Opfer der Anschlagsserie vor zehn Jahren
Veröffentlicht: Donnerstag, 13.11.2025 14:23

130 Tote und 350 Verletzte
Paris (dpa) - Mit Schweigeminuten, Glockenläuten und Kranzniederlegungen gedenkt Frankreich der Opfer der islamistischen Terrorserie im Großraum Paris von vor zehn Jahren. «Der Schmerz bleibt», schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf X. «Frankreich erinnert sich.» Macron nahm an mehreren Gedenkveranstaltungen teil, die im Laufe des Tages an allen Anschlagsorten für die 130 Toten abgehalten werden.
Am zehnten Jahrestag der Terrorattacke ist Frankreich im Ausnahmezustand. Zahlreiche Menschen legten vor den Orten des Anschlags und am zentralen Place de la République Blumen nieder und stellten Kerzen auf. Am Abend sollen die Glocken aller katholischen Kirchen läuten. Auch beim Spiel der französischen Nationalmannschaft gegen die Ukraine am Abend soll eine Schweigeminute abgehalten werden. Bereits am Vortag waren der Eiffelturm und weitere Monumente der Stadt als Zeichen der Erinnerung in den französischen Nationalfarben angeleuchtet worden.
Extremisten töteten in Konzertsaal, Bars und Restaurants
Bei der Anschlagsserie vom 13. November 2015 hatten Extremisten 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und verbreiteten Terror in Bars und Restaurants. Drei Selbstmordattentäter sprengten sich während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge später für sich. Der wohl einzige Überlebende des Terrorkommandos wurde in einem Mammutverfahren zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch 19 weitere Beteiligte und Helfer wurden schuldig gesprochen.
Anschläge prägen Frankreich bis heute
Die Terrorserie hatte Frankreich zutiefst getroffen. Sie wurde als Angriff auf die persönliche Freiheit und die französische Lebensart gedeutet. Auch zehn Jahre später sind die Spuren der Anschläge klar sichtbar. Überlebende und Hinterbliebene leiden teils noch immer unter den traumatischen Erlebnissen. Die Präsenz von bewaffneten Sicherheitskräften und Kontrollen im öffentlichen Raum haben zugenommen, ebenso das Bewusstsein für das Anschlagsrisiko.




