IHK: Bonner Verkehrsversuch ist durchgefallen

Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat heute gemeinsam mit dem ADAC Nordrhein ihre Bilanz des Verkehrsversuchs auf der Adenauerallee offiziell vorgestellt. Dort hatten ja die Autofahrer eine Spur weniger, die die Radfahrer dann bekommen haben. Das Fazit: Der Verkehrsversuch ist bei der Wirtschaft durchgefallen.


© Vorfahrt Vernunft Facebook

Die IHK hat mit dem ADAC die Verkehrsdaten von März bis Mai ausgewertet. Demnach sei die Fahrtzeit zwischen dem Bundeskanzlerplatz und dem Koblenzer Tor in den Stoßzeiten um 50 Prozent länger geworden. In der Gegenrichtung hätte es durchnittlich knapp 40 Prozent länger gedauert. Der ADAC resümiert, dass die Städte natürlich einen bessere Radinfrastruktur bräuchten, aber es sollte eine für alle tragbare Lösung gefunden werden. Die Stadt Bonn wird ihre Auswertung im kommenden Monat vorstellen. Sie hat dafür ein externes Fachbüro beauftragt, um so Neutralität und Qualität der Bilanz sicherzustellen, heißt es aus dem Stadthaus.

Außerdem hatten die IHK und die Handwerkskammer zweihundert Betriebe zu dem Verkehrsversuch befragt. 60 Prozent davon gaben dem Test auf der Adenauerallee die Noten "ungenügend" und "mangelhaft". Laden und Liefern auf der Adenauerallee seien während des Versuchs deutlich schwieriger geworden, teilt die Handwerkskammer mit. Die Initiative "Vorfahrt Vernunft" wirbt jetzt dafür, einen Kompromiss für die Verkehrsführung auf der Adenauerallee zu finden.

Weitere Meldungen