Informationswoche - Kreislaufwirtschaft

Seit den 70er Jahren hat sich in Sachen Recycling einiges getan. Wir trennen unseren Müll nicht nur nach Glas und Altpapier, sondern längst auch nach Rest-, Bio- und Verpackungsmüll. Und ein Großteil des Mülls wird mittlerweile auf unterschiedliche Weise dem Kreislauf wieder zugeführt. Unsere gemeinsame Infowoche mit dem Müllentsorger bonnorange soll euch einen tieferen Einblick geben.

© bonnorange

30.000 Tonnen Biomüll pro Jahr

Die Geschichte der Mülltrennung in Deutschland ist noch gar nicht so alt. Ende der 70er Jahre ging das langsam los. Da wurden die ersten Altglas-Container aufgestellt. Dann ab Mitte der 80er kamen die Altpapier-Container dazu und Anfang der 90er Jahre wurde das Duale System eingeführt - also das separate Sammeln von Verpackungsmüll. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es bei uns die allgemeine Pflicht zur Mülltrennung. Geregelt im sog. Kreislaufwirtschaftsgesetz. Und darin steht unter Paragraf 1: Zweck des Gesetzes ist der Schutz natürlicher Ressourcen und der Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen. 

© bonnorange
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Müll richtig trennen

Ja, wir trennen unseren Müll. Aber wir trennen ihn oft nicht richtig. Zu viel Müll landet immer noch in der Restmülltonne. Das macht das Recyceln natürlich schwerer. Um die ein oder andere Wissenslücke zu füllen, bekommt ihr hier ein paar nützliche Infos:

  • Die gelbe Tonne und der gelbe Sack sind nicht nur für Plastik oder Kunststoffe! Darin werden ganz allgemein Verpackungen entsorgt, die nicht aus Papier oder Glas sind. Leere Creme-Dosen, Konserven oder Haarspray-Flaschen gehören also nicht in den Restmüll.
  • Verpackungen, die in der gelben Tonne bzw. dem gelben Sack landen, sollten möglichst leer sein. Den Joghurtbecher also mit einem Löffel auskratzen und Spraydosen erst ganz leer sprühen. Becher oder Dosen sollten aber nicht ausgespült werden, das verbraucht unnötig Wasser.
  • CDs oder DVDs gehören gar nicht in den Hausmüll. Sie können in roten Tonnen entsorgt werden, die an verschiedenen Stellen in Bonn stehen (hier könnt ihr nachsehen, wo). In die roten Tonnen kommen außerdem Elektro-Kleingeräte, vorher müssen aber Akkus und Batterien entfernt werden.
  • Kassenzettel dagegen gehören in der Regel in den Restmüll und nicht ins Altpapier! Sie sind meistens aus Thermopapier, darin sind Stoffe, die nicht über Recycling in die Umwelt gelangen sollen. Sind die Kassenzettel grau-blau gefärbt, können sie im Altpapier landen, dann fehlen diese Stoffe nämlich

BIOMÜLL - Ein Interview mit Jasmin Mangold von bonnorange

© RBRS

Im Radio Bonn Rhein Sieg Land gibt es eine Kooperation der beiden großen Müllentsorger von bonnorange und RSAG. In Sankt Augustin landet auch der Bonner Biomüll. Um den Weg des Biomülls nachzuvollziehen hat sich unser Reporter Sven Jaworek mal den Weg des Biomülls genauer angeschaut. Den Beitrag könnt ihr hier nachhören.

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Recyclingtipps für zuhause

Obst und Gemüse

  • Mit Kartoffelschalen Edelstahlflächen oder Spiegel reinigen - die beschlagen dann nicht mehr
  • Bananenschalen kann man als Politur von Chrom oder Silber nehmen. Sie helfen aber auch bei Hautunreinheiten oder Reizungen. Einfach die Schale auf die betroffene Haut legen/ reiben
  • Die Apfelschale kann Ablagerungen in Edelstahltöpfen lösen. Dafür muss man einfach die Schalen in dem Topf mit etwas Wasser aufkochen
  • Getrocknete Apfelschale, verpackt in einen Stoffbeutel, sorgt für einen guten Geruch im Kleiderschrank
  • Apfelschale in einer Karaffe Wasser funktioniert auch als Wasserfilter! Zum Beispiel für Blei und Kupfer

Kaffeesatz

  • hält Schnecken und Ameisen weg vom Gartenbeet
  • hilft gegen üblen Geruch an den Händen: nach dem Zwiebel- oder Knoblauchschneiden Kaffeesatz in die Hände reiben
  • lässt sich als Scheuermilch verwenden, um zum Beispiel Töpfe, Pfannen oder Grills sauber zu machen
  • für die Haare: wer dunkle Haare hat, kann Kaffeesatz als Haarspülung verwenden. Verdünnt mit Shampoo oder pur

Teebeutel

  • Gebrauchte Teebeutel trocknen lassen und in die Schuhe legen. Sie ziehen die Feuchtigkeit raus und wirken so wie ein Schuhdeo.
  • Auch im Kühlschrank vertreiben getrocknete Teebeutel unangenehme Gerüche. Am besten klappt das mit Kräutertee.
  • Teebeutel über Nacht ins Blumenwasser hängen. Sie enthalten auch nach dem Aufbrühen immer noch Nährstoffe für Pflanzen.

Kennt ihr schon die Miniwertstoffhöfe?

Bonn hat viele Friedhöfe. So ist die Idee entstanden, dass Bürger ihren Grünschnitt dort in einem abgetrennten Bereich hinbringen können. Diese Idee hat bonnorange weitergedacht. Mittlerweile gibt es mehrere dieser "Miniwertstoffhöfe" und hier können neben Grünschnitt auch Papier/Pappe, Glas und Altkleider abgegeben werden. Mehr über Grüncontainer & Miniwertstoffhöfe samt Standorte findet ihr HIER.

RBRS Reporter Sven Jaworek hat auch bonnorange - Vorstand Sven Sadewasser zum Interview getroffen. Im Talk ging es ausführlich um die "Miniwertstoffhöfe" und wie die Idee entstanden ist.

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Bonns Tonnen werden demnächst gechipt

Die Mülltonnen im Bonner Stadtgebiet werden demnächst nach und nach gechipt. Die Tonnen werden dabei mit einem Transponder versehen. So hat bonnorange erstmals eine digitale Erfassung ihrer Tonnen und außerdem kann dann jede Tonne einer festen Adresse zugeordnet werden. Das kann auch eine große Hilfe sein, sollte es mal Probleme bei der Abfuhr geben. Der bonnorange Kundenservice wird in Zukunft in der Lage sein, direkt auf Kundenfragen zu reagieren. Fragen zum Thema? bonnorange hat HIER die FAQs für euch. Was ihr zu beachten habt und wie das Ganze funktioniert hört ihr hier im Interview mit Christine Funk von bonnorange.

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URBAN MINING

Bonnorange hat es sich zur Aufgabe gemacht, so viel Müll wie möglich in den Kreislauf zurückzuführen. Das gilt auch für den Elektroschrott. Der sorgte zuletzt für Schlagzeilen als es vermehrt zu Bränden bei Müllentsorgern kam - ausgelöst durch kleine Akkus aus Smartphones o.ä., die beim Pressen explodiert sind und angefangen haben zu brennen. Deshalb ist es wichtig zu betonen: Elektroschrott gehört nicht in den Restmüll! Annahmestellen für Elektroschrott befinden sich u.a. an den beiden großen Bonner Wertstoffhöfen. Dort hat sich RBRS Reporter Sven Jaworek mit Unternehmenssprecher Jerome Lefevre getroffen.

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