Lage in Swisttal weiter kritisch - sechs Menschen verstorben

Die Situation in Swisttal ist auch heute morgen unverändert: Die Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre besteht weiter.

+++ Update 11:00 +++

Die Lage an der Steinbachtalsperre ist stabil aber immer noch kritisch. Die Nacht über wurde die Talsperre ausgepumpt, das wird auch heute noch weiter fortgeführt. Die Bürgerhotline in Rheinbach ist ab sofort unter 02225 917-400 erreichbar.

+++ Update 9:20 +++

In Rheinbach gibt es inzwischen in einzelnen Teilen wieder Strom: Laut Westnetz ist das die Innenstadt, ein Teil von Merzbach und die Ortschaft Neukirchen. Dafür wurde das Netz auf die Anlage in Meckenheim umgeschaltet. Die Rheinbacher Anlage wird zur Zeit noch gereinigt.


+++ Update 7:30 +++

Der Kreis warnt dringend davor, zurück in die Häuser zu gehen. Die betroffenen Gebiete sind auch abgesperrt. Die Swisttaler Ortsteile Essig, Ludendorf, Miel und Odendorf sind größtenteils evakuiert, in Heimerzheim bis jetzt nur ein Teil des Ortes. Insgesamt sind dort 2.000 Menschen betroffen, darunter auch zwei Pflegeeinrichtungen. Deren Bewohner wurden in rechtsrheinische Einrichtungen verlegt. In den Anlaufpunkten beginnt jetzt die Verlegung in längerfristige Quartiere wie z.B. eine Sportschule in Hennef oder ein Hotel in Troisdorf.

Stand heute morgen sind in den vom Unwetter betroffenen Gebieten des Rhein-Sieg-Kreises sechs Menschen verstorben, eine unbekannte Anzahl wurde verletzt.


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Im schwer vom Unwetter getroffenen Rheinbach hat sich die Lage etwas entspannt. Das Wasser ist größtenteils abgeflossen, hieß es vom Kreis, die Aufräumarbeiten machen Fortschritte. Der Stromanbieter Westnetz kündigte an, dass es noch einige Zeit dauern würde, den ganzen linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wieder mit Strom zu versorgen. Viele Menschen waren damit die zweite Nacht in Folge ohne Strom. In Swisttal ist die Lage weiterhin kritischer. Die Evakuierungen finden dort überwiegend mit Booten statt, Hubschrauber kommen nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz. Am Nachmittag zitierte Euskirchens Landrat Ramers einen Sachverständigen, der die Staumauer an der Steinbachtalsperre als "sehr instabil" einstufte. Auch der Rhein-Sieg-Kreis teilte mit, dass man jederzeit mit einem plötzlichen Versagen der Mauer rechnen müsse. Der Kreis bittet daher alle Menschen in Rheinbach-Nieder- und Oberdrees und in Swisttal-Essig, -Heimerzheim, -Ludendorf, -Miel und -Odendorf, auf keinen Fall in ihre Häuser und Wohnungen zurückzukehren. Zu eigenen Sicherheit sollten alle Anwohnerinnen und Anwohner in den Anlaufstellen bleiben, also der Georg-Boeselager-Sekundarschule in Heimerzheim oder der Glasfachschule in Rheinbach. Im besten Falle sollten die Menschen in den betroffenen Orten versuchen, im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis unterzukommen.

TH

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