Letzter Auftritt vom Black Panther

Thematisch geht es in "Ma Raineys Black Bottom" um die Diskriminierung von Schwarzen. Wie auch schon in One night in Miami. In beiden Filmen kommt eine Gruppe Schwarzer Männer zusammen und beginnt die Diskussion über die amerikanischen Rassenprobleme.

Oscar-Anwärter

In "Ma Raineys Black Bottom" trifft sich eine Bluesband zu Plattenaufnahmen in einem Studio in Chicago der 20er Jahre. Der Film geht auf ein Theaterstück zurück, was man auch sieht. Außerdem wirkten auf mich die Dialoge ganz oft wie Songtexte aus Bluessongs. Der Film macht vor allem Spaß wegen seiner Darsteller. Die oscarnominierte Viola Davis sehen wir als schwarze Blues-Diva. Immer verschwitzt, zu viel geschminkt, mit Silberkronen im Gebiss. Dazu eine Oberweite, an der man selbst auf einer Kinoleinwand nicht dran vorbeigucken kann. Sie ist die Blueslegende Ma Rainey, eine Diva von wuchtiger Gestalt. Eine Tyrannin, die sich von niemanden etwas sagen lässt. Bei ihr macht sogar der alte weiße Mann den Duckmäuser.

Ma Raineys Black Bottom

Das Spiel von Viola Davis ist definitiv oscarwürdig. Zum anderen ist da Black Panther - Chadwick Boseman als junger, ungestümer Blues-Trompeter, der davon träumt, seine eigene Band zu gründen und seine eigenen Songs zu spielen. Der spielt das mit so viel Emotion, mit einer großen Hingabe. Das hat ebenfalls Oscarniveau. Es ist die letzte Rolle vor seinem Krebstot. Er sieht im Film schon sehr schmal aus. Er wollte aber diese Rolle unbedingt spielen. Und das macht er mit einer großen Intensität. Der Film ist auch deshalb eine Art Vermächtnis. Vielleicht klappt es posthum mit dem Oscar.

(zu sehen bei Netflix)