Orange Day in Bonn und dem Kreis - gegen Gewalt an Frauen

Heute ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen – und überall im RBRS-Land gibt es Aktionen zu dem Thema. So gibt es zum Beispiel bei mehreren Bäckereien heute die Brötchen in einer besonderen Tüte. Mit der Aktion "Gewalt kommt uns nicht in die Tüte" wollen sie auf das Thema aufmerksam machen – die Tüten sind speziell bedruckt, mit Hilfsangeboten und Anlaufstellen für Frauen, die Gewalt erleben.

© Rhein-Sieg-Kreis

Femizide, häusliche Gewalt - die Zahlen steigen

Und auch die AQUARENA in Neunkirchen-Seelscheid hat sich etwas ausgedacht: Hier gibt es heute einen kostenlosen Selbstverteidigungskurs für Frauen. Und auch in Lohmar, Königswinter, Rheinbach und vielen anderen Städten gibt es jede Menge Aktionen. So werden zum Beispiel orangefarbene Bänke aufgestellt, es gibt Infovorträge und in der Bonner Innenstadt gibt es ab 17 Uhr einen Lichterzug - Start ist die Kreuzkirche.

132 Frauen wurden in Deutschland von ihren Partnern getötet

© boo_ist_online / pixabay
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Auch die Bonner Organisation "UN Women Deutschland" fordert schnelle Maßnahmen gegen Frauengewalt. Sie prangert an, dass die Zahl der Vorfälle, bei denen Frauen wegen ihres Geschlechts getötet oder verletzt werden, immer weiter zunehme. Allein in Deutschland seien im vergangenen Jahr 132 Frauen durch den Partner getötet worden, die Zahl der Straftaten habe im selben Zeitraum um fast drei Viertel zugenommen. Auch die Gewalt gegen Frauen in der digitalen Welt sei immer häufiger Thema. Zum Schutz der Frauen in Deutschland fordert UN Women unter anderem eine politische Strategie und Gleichstellung auf allen Ebenen, ein Gesetz gegen digitale Gewalt und eine bessere Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt.

SPD in Sankt Augustin fordert weiteres Frauenhaus

© Stadt Bonn
© Stadt Bonn

Die SPD in Sankt Augustin fordert aus Anlass des heutigen Tages ein drittes Frauenhaus im Rhein-Sieg-Kreis. Zuvor hatte das auch schon die CDU-Kreistagsfraktion angeregt. Denn die Zahl der Plätze für Frauen, die sich vor häuslicher Gewalt in Sicherheit bringen wollen, reicht nicht aus. Die bestehenden Häuser seien regelmäßig überlastet. Von Landrat Schuster hieß es bereits, dass die Finanzierung dafür unklar sei, das hatte er von den zuständigen Bundesministerien erfahren. Die Sankt Augustiner SPD betont aber, dass die aktuelle Situation nicht akzeptabel sei. Diese Lücke im Hilfesystem müsse geschlossen werden.

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