Weco in Eitorf erwartet steigende Nachfrage nach Feuerwerk
Veröffentlicht: Samstag, 21.12.2024 10:52
Zum Jahresende rechnet Weco, Deutschlands führender Feuerwerkshersteller mit Sitz in Eitorf, mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Raketen und Böllern. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten könnte der Verkauf von Pyrotechnik in diesem Jahr neue Rekorde erreichen.

Weco bereitet sich auf wichtigste Zeit des Jahres vor
In Eitorf bereitet sich Weco, Deutschlands größte Feuerwerksfirma, auf ein geschäftiges Jahresende vor. Der Vertriebsleiter Oliver Gerstmeier berichtet, dass die Menge an Feuerwerkskörpern im Einzelhandel um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Diese Einschätzung basiert auf internen Volumina und Branchenzahlen. In den letzten zwei Jahren war Feuerwerk nahezu ausverkauft, was Weco dazu veranlasste, das Angebot erheblich zu erweitern. „Feuerwerk ist so beliebt wie noch nie“, erklärt Gerstmeier.
Feuerwerk ist Millionengeschäft
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) schätzt das Angebotsplus auf etwa 15 Prozent. Ende 2023 lag der Umsatz mit Silvesterfeuerwerk bei rund 180 Millionen Euro. Weco hält nach eigenen Angaben einen Marktanteil von etwa zwei Dritteln in Deutschland. Die meisten Produkte importiert das Unternehmen aus China, während ein kleiner Teil aus Ländern wie Tschechien und der Schweiz stammt. Etwa 20 Prozent der Feuerwerkskörper werden an den Standorten in Eitorf und Kiel produziert. Mit insgesamt 280 Beschäftigten ist Weco der letzte große Pyrotechnik-Hersteller in Deutschland.
Geschäfte waren in den letzten Jahren ausverkauft
Die Feuerwerksfirmen stellen dem Handel eine bestimmte Menge an Produkten zur Verfügung, die in den letzten drei Verkaufstagen des Jahres verkauft werden dürfen. Nicht verkaufte Ware wird an die Hersteller zurückgegeben. In den Jahren vor der Pandemie lag die Retourenquote bei etwa 20 Prozent. Nach den coronabedingten Verkaufsverboten in den Jahren 2020 und 2021 sank diese Quote jedoch nahezu auf null. „In vielen Geschäften war die Ware schon am ersten Verkaufstag ausverkauft“, so Gerstmeier.
„Umso knapper die Kassen sind, desto mehr Feuerwerk wird gekauft"
Trotz der positiven Aussichten bleibt die Verkaufsprognose für dieses Jahr unsicher. Die allgemeine Konjunkturschwäche und Sorgen um Arbeitsplätze könnten die Kauflaune der Verbraucher dämpfen. Zudem sind die Preise für Feuerwerk gestiegen, da die Frachtraten für Importe aus China teurer geworden sind. Gerstmeier zeigt sich jedoch optimistisch: „Umso knapper die Kassen sind, desto mehr Feuerwerk wird gekauft – viele Menschen finden das sehr wichtig, um mit dem alten Jahr gut abzuschließen und das neue Jahr gut zu beginnen.“
Feuerwerk steht auch in der Kritik
Kritik an der Böllerei kommt von Umweltschützern, die auf die Freisetzung von Feinstaub und die Entstehung von Müll hinweisen. Weco hat nach eigenen Angaben weitgehend auf Papier und Pappe umgestellt, um Plastikabfall zu reduzieren. Tierschützer warnen zudem vor den Auswirkungen des Lärms und der Lichter auf Vögel und Wildtiere, die dadurch aufgescheucht werden und sich verletzen oder deren Winterschlaf gestört wird. (dpa)