Taliban in Bonn: Grüne fordern klare Haltung der Bundesregierung

In Bonn hat das afghanische Generalkonsulat vor ein paar Tagen wiedereröffnet. Es wird jetzt von einem Mitglied der Taliban geleitet. Das kritisieren die Bonner Grünen scharf: Sie seien entsetzt.

© Eric Sommer

Bonn stehe für Weltoffenheit, die Achtung der Menschenrechte und demokratische Werte. Es sei besorgniserregend, dass jetzt ein Taliban-Vertreter in unserer Stadt als Generalkonsul agiere, so die Co-Kreisvorsitzende Ute Hennig. Besonders kritisch sei auch der Zugriff der Taliban auf sensible Datenbanken des Konsulats, in denen persönliche Informationen tausender Schutzsuchender und Regimegegner gespeichert seien. Das sei ein Albtraum für alle, die vor den Taliban geflohen seien. Die Bonner Grünen verlangen eine klare Positionierung der Bundesregierung, die die Taliban-Diplomaten akkreditiert hatte. Sie solle es unterlassen, die Terrorherrschaft der Taliban als rechtmäßige Regierung Afghanistans schleichend zu normalisieren. Deutschland müsse hier eine rote Linie ziehen. Auch müsse es eine öffentliche Debatte über die Folgen dieser Entscheidung geben. 

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